Nordrhein-Westfalen: Wald in Lippstadt jagdfrei!

Ein kleiner Wald (3000 Quadratmeter) in Lippstadt-Benninghausen, Nordrhein-Westfalen, ist seit 1.4.2015 jagdfrei. Grundstückseigentümerin Gisela Splitthoff musste nur 111,- Euro Verwaltungsgebühr bezahlen! Dies sollte ein Vorbild für die Jagdbehörden anderer Landkreise und Städte sein, die immer noch mit Kosten von 1000 bis 2000 Euro versuchen, Grundstückseigentümer von der Befriedung ihres Grundstücks abzuhalten.

Gisela Splitthoff hatte einen Antrag auf jagdrechtliche Befriedung gestellt, weil sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren kann, dass Jäger in ihrem Wald Tiere tot schießen: »Der Mensch, als einziges Lebewesen der Welt, maßt sich an, jährlich millionenfaches Tierleid mittels Waffen und anderer todbringender Instrumente zu verursachen. Solange es auf dieser Welt Menschen gibt, die aus Lust töten, egal ob Mensch oder Tier, wird es auf dieser niemals Frieden geben.«

Seit 1.4.2015 ist ihr Wäldchen offiziell von der Jagdbehörde befriedet worden. »Der Aufwand war enorm, aber er hat sich gelohnt« , so die Grundstückseigentümerin. »Ich bin der zuständigen Jagdbehörde sehr dankbar, dass sie trotz Proteste der Jägerschaft meinem Antrag zugestimmt hat, sogar noch vor Ablauf der laufenden Jagdpacht.«

Sie appelliert an betroffene Grundstückseigentümer, ebenfalls einen Antrag zur Befriedung ihrer Flächen zu stellen: »Jagdfreie Zonen sind wahre Ökologie. Jeder, der einen Antrag stellt, leistet einen Beitrag dazu, dass unsere Enkel und Urenkel Wildtiere nicht nur in Wildparks oder Zoos bestaunen können, sondern auch in der Natur, wo sie hingehören.«


Gisela Splitthoff hat auf ihrem Hof durch unangekündigte Jagden bereits vier Jagdzwischenfälle erlebt: »Einmal wurde ich sogar dabei verletzt und zweimal ein Pferd von uns. Der letzte Fall aus dem Jahr 2013 beschäftigt jetzt das Landgericht Paderborn.«